Günter Orban - Über meine Arbeit

 


Günter Orban sitzt vor der Staffelei und macht eine ZigarettenpauseWenn ein Kuss nicht nur Genussmittel bleibt, sondern auch eine Übertragungs- und Empfangstechnik für Liebe, Trost und Vertrauen wird, so kann ein gelungenes Kunstwerk als mentaler Dauerkuss für seine Umgebung wirken.

Kunstwerke sind die Prinzen, wir die Dornröschen.

Wenn sich Menschen in einem Klosett küssen, ist das anders als in einem Wald, einem Bett oder bei einem Begräbnis. Kunstwerke in einer Galerie, in einem Museum küssen uns anders als daheim. Wir benötigen Klosetts, aber auch Galerien und Museen. Ins erste treibt es uns automatisch, in die anderen leider noch nicht.

Planetare, globale Kunst als Synthese von allem, das Kultur war und ist, benötigt Loslösung von stilistischen, nationalen und traditionellen Bindungen.

Im Rhythmus von zwei Schritten vorwärts und einem Schritt zurück, verbleibt der eine Vorwärtsschritt, immer in Bereichen, in denen Verschmelzung, Entgrenzung und Transformation der Materialien und der Aussagen in transkontinentale Räume und zu transkulturellem Verständnis führen.

Das Resultat innerer und äußerer Verrohung ist kultureller Hungertod.

Dagegen sind „Good Vibrationes“ die Vollwertkost für das Gemüt. Ohne diesen magischen Begriff, geht es da nicht weiter. Also mache ich mich ganz klein, zwischen den Farbpigmenten und den Steinmolekülen, den Metallatomen und den Videopixeln, um ohne eigenen Willen, aber mit Absicht, meine Kunstwerke aufzuladen. So entstehen umweltschonende Batterien, die in die Finsternis der Seelen ihr Licht strahlen lassen. Manchmal gelingt auch eine kleine Sonne, die auf ihrer unregelmäßigen Umlaufbahn von Kunsthandel, Erbschaft, Konkurs oder Wanderausstellungen, mehrere Generationen zu bescheinen vermag.



Günter Orban Juli 2008
 


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